Eine führende Rolle

Die Stiftung Schönbühl nimmt in Schaffhausen bereits seit vielen Jahren eine führende Rolle im Bereich innovativer und demenzgerechter Versorgungsstrukturen ein.

Für uns ist dabei die Ermöglichung der sozialen Teilhabe ein wesentlicher Auftrag.

Soziale Teilhabe

Soziale Teilhabe bedeutet für uns:
› soziale Kontakte stabilisieren: Familie, Freunde Nachbarn...
› Aktivitäten und Erlebnisse ermöglichen
› Sicherheit und Wahlmöglichkeiten schaffen

Wir fördern diese Teilhabe durch eine offene und zugehende Haltung der Mitarbeitenden und durch die Gestaltung expliziter Angebote. Dabei werden die individuellen Bedürfnisse der Bewohner*innen, ihre Vorlieben und biografischen Bezugspunkte und die Möglichkeiten und Angebote in der Nachbarschaft berücksichtigt.

Autonomie und Selbstbestimmung

Selbstbestimmung ist wichtig und in die Begleitung integriert. Wir achten in jeder Phase der Krankheit die Selbst- und Mitbestimmung als hohes Gut.

Grundsätzlich werden die Bewohner*innen in Entscheide, welche sie direkt betreffen, miteinbezogen. Bei fortgeschrittener Abnahme von geistigen und kommunikativen Fähigkeiten versuchen wir, durch den Austausch mit nahestehenden Angehörigen und einer achtsamen Beobachtung im Sinne der Bewohner*innen zu handeln.

Geht es um Entscheidungen von grösserer Tragweite, wie z.B. medizinische Massnahmen, werden die Patientenverfügung und/oder Sorgeaufträge berücksichtigt und die darin eingesetzten Personen beigezogen.

Bezugsperson bleiben

Angehörige, Nachbarn, Freunde und Bekannte sind wichtige Bezugspersonen der Bewohner*innen. Für das Fachpersonal sind sie zudem oftmals die wichtigste Verbindung zur Biographie der Person mit Demenz. Nicht die Einzelperspektive der Pflege oder der Angehörigen bestimmt die Vorgehensweise, sondern das Zusammenwirken aller.

Entlastet und sicher sein

Die Bedürfnisse der an Demenz erkrankten Person mit ihrer eigenen Lebensgeschichte und ihren  Möglichkeiten wie auch jene der Angehörigen sind die Basis für eine individuelle Gestaltung der Zusammenarbeit.

Im Kontakt mit Nahestehenden sind für uns eine wertfreie Kommunikation und eine offene und anerkennende Haltung wichtig. So sind sehr unterschiedliche Wege des Kontaktes möglich: loslassen und sich zurückziehen ebenso, wie sich aktiv einzubringen.

Geteilte Verantwortung

Nach oftmals jahrelanger Pflege- und Betreuungsarbeit zu Hause, stellt sich die Situation in jeder Familie anders und einmalig dar. Angehörige haben immer die Möglichkeit zur Mit-Sprache, Mit-Entscheidung und Mit-Wirkung.

Mit-erleben, mit-pflegen

Angehörige können grundsätzlich als Gäste der Bewohner*innen eingeladen werden. Sei dies zum Essen oder nach Absprache und Möglichkeit auch zur Übernachtung in der letzten Lebensphase der demenzbetroffenen Person.

Unter Berücksichtigung der Integrität und der Selbstbestimmung der betreuten Person können Absprachen getroffen werden, die eine Mitwirkung der Angehörigen in der Pflege ermöglichen. Vereinbarungen werden im Sinne und (nach Möglichkeit) mit dem Einverständnis der Person mit Demenz getroffen.

Konzepte und Grundhaltung

Unsere konzeptionelle Ausrichtung beruht auf den Grundlagen der humanistischen Psychologie (Carl Rogers) und verknüpft die folgenden Ansätze:

person-zentrierter Ansatz (Tom Kitwood)
milieutherapeutischer Ansatz (Edgar Heim, Lehr, Wojnar)
Normalisierungsprinzip (Bengt-Nirje) 
psychobiographisches Pflegemodell (Erwi)n Böhm)
basale Stimulation (Andreas D. Fröhlich)

Im Ethik-Forum des Kompetenzzentrums Schönbühl lernen wir im gegenseitigen Austausch voneinander und suchen Wege, wie Begleiten, Betreuen und Pflege in der bestmöglichen Art erfolgen kann.

 

Personen-zentrierter Ansatz

Personenorientiertes Arbeiten heisst für uns, mit den betroffenen Menschen und nicht für sie Lösungen zu suchen und Wege zu finden. Ziel ist es, ein Gefühl von Nähe und Geborgenheit zu schaffen und die soziale Verbundenheit zu sichern.

Milieu – Das Umfeld

Ein Mensch kann nie isoliert von seinen Lebensumständen betrachtet werden. Diese sind immer wirksam und beeinflussen sein Erleben. Das Ziel der Milieutherapie ist es, ein ermutigendes Umfeld zu schaffen, in welchem sich die Person mit Demenz zurechtfindet und wohl fühlt.

Normalisierungsprinzip

Das Verhalten und Erleben des Menschen mit Demenz erkennen wir als seine individuelle Normalität an. Demenz-betroffene Menschen sind Persönlichkeiten mit eigener Lebensgeschichte und Prägung.

Kommunikation und Validation

Eine angepasste Kommunikation spielt in unserer Beziehungsgestaltung eine zentrale Rolle. Wir sprechen mit Menschen und nicht über sie. Wir nehmen uns Zeit und nutzen unterstützte Kommunikation mit Gesten, Mimik und Berührung.

Basale Stimulation

Basale Stimulation hat das Ziel, dass Betroffene sich selbst und ihre Umwelt besser wahrnehmen und mit sich selbst und ihrer Umwelt in Kontakt treten können. Düfte, Klänge, Bewegung, visuelle und taktile Angebote können zu Entspannung, Angstabbau, Verbesserung der Körperwahrnehmung usw. führen.

Grund- und medizinische Pflege

In unseren Hausgemeinschaften wird Tag und Nacht dem individuellen Bedarf an Pflege und medizinischer Versorgung entsprochen. Der Pflegeprozess ist bedürfnis- und gesundheitsorientiert gestaltet.

Auch bei einem hohen Pflegebedarf müssen Bewohner*innen in der Regel nicht umziehen.